Neuigkeitenarchiv

01.02.2010, 20:46 Uhr | Oliver Brandt, stv. Fraktionsvorsitzender der Regionsversammlung
Zugchaos in Burgdorf ohne Folgen für die DB
Brandt: Region hat schlampige Verträge ausgehandelt
Für Wut und Verärgerung bei vielen Burgdorfer Bahnpendlern sorgte im Januar wieder die Deutsche Bahn: Viele Züge fielen aus oder fuhren vertragswidrig nur mit einem statt mit zwei Triebwagen von und nach Hannover. Dies hatte zur Folge, dass viele Fahrgäste sich in überfüllten Zügen wie in einem Viehwagen vorkamen oder sogar bei eisigen Temperaturen auf den Bahnhöfen stehen gelassen wurden.
„Ein Unding“, meint der Burgdorfer Regionsabgeordnete Oliver Brandt. „Die Bahn hätte wenigstens, wenn sie schon ihre vertraglichen Leistungen im Nahverkehr nicht erfüllt, für deren Erbringung sie von der Region Hannover mit über 76 Millionen Euro pro Jahr bezahlt wird, Ersatzbusse einsetzen müssen!“
Ein Sprecher der Region Hannover kündigte daraufhin am 20.01.2010 öffentlich eine Vertragsstrafe für die Bahn an. Eine leere Floskel, die zur Beruhigung der Bevölkerung dienen sollte, wie jetzt eine Anfrage Oliver Brandts im Verkehrsausschuss der Region Hannover ergeben hat: Die Bahn hat weder 2008 noch 2009 jemals eine Vertragsstrafe für nicht erbrachte Leistungen an die Region Hannover bezahlen müssen. Und dies, obwohl alleine im November 2009 40 Fahrten zwischen Burgdorf und Celle ausfielen oder nur mit einem einteiligen statt eines zweiteiligen Zuges gefahren wurden!
Grund hierfür, dass ergab die Anfrage von Oliver Brandt, sind „schlampig“ formulierte Verträge der Regionsverwaltung mit der Deutschen Bahn. In den Verträgen heißt es, dass die Bahn Vertragsstrafen an die Region Hannover zahlen muss, wenn mehr als 10 % der Zugfahrten nicht vertragskonform ausgeführt werden. Die 10 Prozent beziehen sich allerdings auf das ganze Streckennetz innerhalb der Region Hannover und dort wurden im November 2009 über 99 % der Fahrten vertragskonform erfüllt, wobei aber auf der Strecke Burgdorf nach Hannover 40 Fahrten nicht vertragskonform stattfanden. Auf anderen S-Bahn-Strecken sind es zum Vergleich 5 bis 6 Fahrten im Monat.
Dass Burgdorfer Züge auch über das ganze Jahr überproportional ausfallen, bestätigte die Verwaltung dem Burgdorfer CDU-Politiker. Oliver Brandt beantragte deshalb für die CDU Fraktion, dass im neuen S-Bahn-Vertrag, der ab Dezember 2012 gelten wird, die Vertragsstrafe sich auf den Ausfall auf jede einzelne Strecke beziehen muss. Außerdem forderte er die Regionsverwaltung auf unverzüglich die DB-Regio zu veranlassen, den Mangel gerecht zu verteilen: Brandt: „Es kann nicht angehen, dass für Burgdorf in einem Monat 40 Fahrten ausfallen oder mangelhaft sind und auf anderen Strecken im selben Zeitraum alles in Ordnung ist. Dann müssen andere S-Bahn-Züge auf der Burgdorfer Strecke eingesetzt werden. Die Burgdorfer Bevölkerung darf nicht der Prügelknabe einer unfähigen DB-Verkehrszentrale und einer taten- und zahnlosen Regionsverwaltung sein!“
aktualisiert von Kai Peters, 01.02.2010, 20:48 Uhr

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