Brandt spricht sich dafür aus, dass die Stadt Burgdorf den Modellversuch „Bürgerarbeit“ für Langzeitarbeitslose nutzen soll. Denn: „Zum Nutzen der Stadt und zum Nutzen ihrer langzeitarbeitslosen Bürgerinnen und Bürger, muss diese Chance genutzt und müssen alle bürokratischen Hürden aus dem Weg geschafft werden!“

 

Durch die Bürgerarbeit werden langzeitarbeitslose Menschen wieder in das Arbeitsleben integriert und die Stadt hat die Chance - wieder Arbeiten zu erfüllen - die sonst unerledigt bleiben. Bei der Stadtverwaltung und ihren Einrichtungen wie den Kindergärten oder in den Schulen gibt es genug zu tun, so der 44-jährige Realschulrektor Oliver Brandt.

 

Für die Region Hannover sind 700 Plätze vorgesehen. Die Plätze dürften schnell vergeben sein. Brandt: „Ich habe die Befürchtung, es geht so zu wie beim Windhundverfahren, wer zu erst kommt, der bekommt mehr. Deshalb müsse sich die Stadt Burgdorf zeitnah entscheiden.“

 

Über drei Jahre werden Langzeitarbeitslose für gemeinnützige Arbeiten eingesetzt. Die Teilnehmer erhalten 900 Euro pro Monat, dafür sollen sie 30 Stunden arbeiten. Wichtig, die monatliche Sozialversicherung von 180 Euro kommt dazu. „Wir müssen den Menschen bei längerer Arbeitslosigkeit das Gefühl geben, dass sie gebraucht werden.“ Viele von ihnen haben auf dem regulären Arbeitsmarkt keine Chance.

Hinzu kommt das Problem, sie dürfen auf dem Arbeitsmarkt keine Beschäftigten verdrängen. Oliver Brandt findet diese Situation als Gratwanderung. Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht sieht, Arbeit ist genug da, aber sie kann nicht bezahlt werden.